Ortsbeirat Büchenwerra
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Ortsvorsteher:
Heinz Albrecht vom 14.Juni 1971 bis April 1989 mit Karl Ebert, (Konrad Bätzing), Georg Griesel, Eckhard Kilian,Heinrich Kilian
Werner Köbberling vom 27. April 1989 bis April 1997
Bärbel Peter vom 25.April 1997 bis April 2006 mit Marianne Ebert, Jürgen Grebe, Wolfgang Eberth, Horst Köbberling
Herbert Ebert vom 21. April 2006 bis April 2016 mit Marlis Kraft-Sood, Wolfgang Eberth, Mario Grebe, Roland Lange
Sandra Eberth vom 11.April 2016 bis 14. März 2021 mit Roland Lange, Wolfgang Eberth, Marlis Kraft-Sood, Simone Wicke
Uwe Hain vom 14.März 2021 mit Wolfgang Eberth, Pascal Hnatek, Silke Kilian, Simone Wicke,
Ortsbeirat von 2011 - 2016 Ortsbeirat ab 11. April 2016
Verabschiedung Herbert Ebert als Ortvorsteher Alter Ortsbeirat es scheidet aus Sandra Eberth, Marlis Kraft/Sood, Roland Lange
Neue OB 14. März 2021 Uwe Hain mit Wolfgang Eberth, Pascal Hnatek, Silke Kilian, Simone Wicke,
Büchenwerra Historischer Themenweg nach Guxhagen
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Einweihung am 03. Dezember 2017 in Guxhagen-Breitenau
Der Mönch wurde vom Bauhof aufgestellt und als Station des Themenwanderweg von Prof.Ewald Rumpf enthüllt
Ralf Löber vom Arbeitskreis Wanderweg
Verfasst von Ralf Löber, aufgeschrieben und bebildert von Wolfgang Eberth
Station 1 Speckenplatz
Büchenwerra ist bekannt durch seine idyllische Lage, den Campingplatz, seine Gaststätten, Übernachtungsmöglichkeiten,
ein indisches Entspannungszentrum und den Fulda-Radweg R1.
Dieser Speckenplatz mit dem eckigen Pavillon wurde 2007 im Rahmen der Dorferneuerung (2004 – 2012) angelegt.
Warum haben wir ihm diesen eigenartigen Namen gegeben?
Bis zum Bau der Fuldabrücke im Jahre 1965 errichteten die Büchenwerraer Männer jedes Frühjahr einen Holzsteg über die Fulda, der für Fußgänger und max. Handwagen gedacht war. Dieser Steg – in unserem Dialekt „Specke“ genannt – musste aber jeden Herbst wegen Hochwassers bzw. Eisgangs wieder abgebaut werden.
(→ Hochwasserzeichen gegenüber an der Mauer der Scheune der Schreinerei Ebert)
Die Bauern durchquerten mit ihren Fuhrwerken eine Furt – etwa 400 Meter flussabwärts.
Das Gemälde ist vom Malerwinkel (Station12) aus entstanden. Die heutige Straße nach Ellenberg war damals
noch ein Feldweg.
Jenseits der Dorfstraße, da, wo jetzt die Metzgerei Hartung steht, befand sich die ehemalige Kilianskapelle. Ein erster Holzbau wurde wohl vom Heiligen Kilian (Ende 7. Jh.) begründet. Als dieser verfiel, errichteten die Guxhagen – Breitenauer Mönche an gleicher Stelle einen Steinbau (nach 1256), der im letzten Viertel des 19.Jhdts. leider abgerissen wurde.
Auf der anderen Seite der Uferstraße sehen Sie den Hof Lange, der im Mittelalter zum Besitz der Grafen von Reichenbach – zwischen Spangenberg und Hess. Lichtenau gelegen – gehörte. Über dem Vorbau erkennen Sie alte Haus- und Segenssprüche.
Dem Kästchen können Sie ein Faltblatt entnehmen, das den Verlauf des „Historischen Rundwanderweges“ aufzeigt.
Wenn Sie die Uferstraße//R1 weiter in Richtung Guxhagen gehen, erreichen Sie als nächste Station die neu errichtete Kilianskapelle.
Wir wünschen Ihnen viele interessante Eindrücke auf Ihrer Wanderung, dem etwa 6 km langen Rundweg.
Station 2 Kilianskapelle
Bei den vorbereitenden Gesprächen zur Dorferneuerung (2004 – 2012) wurde der Wunsch nach einer kleinen Kapelle in Büchenwerra laut. Sie sollte an die historische Kilianskapelle erinnern, die da stand, wo sich heute die Metzgerei Hartung befindet.
Der Heilige Kilian, eigentlich der Apostel der Franken, hat wohl im letzten Drittel des 7.Jhdts. - also etwa 50 Jahre vor Bonifatius – hier missioniert und eine kleine Kapelle erbauen lassen (Urkunde des Bischofs Iringus von Würzburg).
Diese war lt. o.a. Urkunde in 1256 „durch hohes Alter zusammengestürzt“ und danach von den Mönchen des Klosters Breitenau in Guxhagen durch einen Steinbau ersetzt worden. Dieser wurde leider im letzten Viertel des 19.Jhdts. abgerissen. Seine Fundamentsteine wurden zur Uferbefestigung verwendet, beim Bau der Uferstraße wiederentdeckt und umgeben jetzt als Sitzsteine die Terrasse der neuen Kilianskapelle.
2005 gründete sich der „Kapellenverein“ mit dem Ziel der Errichtung und Unterhaltung einer kleinen Kapelle in Büchenwerra. Nach unendlichen Verhandlungen, intensivem Sammeln von Spenden und dem Zuwendungsbescheid der Dorferneuerungsbehörde wurde im Sommer 2009 der Grundstein im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes gelegt. Nach gut einem Jahr Bauzeit wurde im Frühherbst 2010 die Kapelle – wiederum mit einem Festgottesdienst - eingeweiht.
Seit 2011 finden alljährlich jeden Sonntag Nachmittag von Juni bis September kulturelle Veranstaltungen statt und im Winter monatlich eine Taizé-Andacht.
Im November 2014 wurde – nach einigen Schwierigkeiten – die Glocke mit der Aufschrift „Dem Dorf eine Seele geben“ eingeweiht, die am Ostersonntag 2015 (05. April) zum ersten Mal programmgemäß läutete.
Unsere Kapelle soll ein Ort der Stille sein, damit ihre Besucher Kraft schöpfen, zur Ruhe kommen und zu sich selbst finden können.
Wenn Sie nun zur nächsten Station, dem „Dicken Stein“ , weitergehen möchten, wenden Sie sich auf dem R1 in Richtung Guxhagen. - Nach etwa 200 Meter sehen Sie auf der gegenüberliegenden Seite einen Grasweg, der zur Fulda führt. Dort befand sich früher eine Furt, durch die die Bauern mit ihren Fuhrwerken fahren mussten, um auf ihre gegenüberliegenden Felder zu gelangen, weil es ja noch keine Brücke gab.
Station 3 Dicker Stein
Sie befinden sich jetzt an der ehemaligen Gemarkungsgrenze zwischen der früher selbstständigen Gemeinde Büchenwerra und Guxhagen. Seit der Gebietsreform 1971 sind die Ortsteile Albshausen, Büchenwerra, Ellenberg, Grebenau und Wollrode mit Guxhagen zusammengeschlossen.
Die Sitzgruppe hat der in 2010 aufgelöste Heimat- und Verkehrsverein Guxhagen aufgestellt.
Wenn Sie über die Tafel hinweg Richtung Fuldaberg auf die andere Flussseite sehen, können Sie am Uferrand den sog. „Dicken Stein“ erkennen, um den sich die folgende Sage rankt. Peter Schmidt, der einzige Lehrer von Büchenwerra – denn nur von 1913 bis 1931 hatte dieser kleine Ort eine eigene Schule – hat sie aufgeschrieben:
Der Nick vom Fuldaberg
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Eines Tages war dem Fischer von Büchenwerra eine Nixe ins Netz gegangen. Damit war sie „gebannt“, und ihr neuer Herr brachte sie, ohne dass sie sich sträubte, nach Hause.
Zum Erstaunen der Fischersfamilie fing das Wasserweiblein bald an aufzuräumen, zu putzen, zu waschen und sogar zu kochen. Dabei war sie fröhlich und sang vom Morgen bis zum Abend. – Der Nick unterdessen, der seine Nixe vermisste, saß einsam auf dem „Dicken Stein“ unterhalb des Fuldabergs und blies traurige Weisen auf seiner Flöte.
Zwei Sonntagskinder, die sich mit mystischen Wesen unterhalten können, hörten ihn und fragten: „Nick, warum bist du denn so traurig?“ – „Mein Weiblein ist verschwunden und ich kann es nirgends finden“, antwortete er ganz niedergeschlagen. Da konnten ihm die Kinder verraten, wo sich die Nixe aufhielt. Schon am Abend schwamm das Wassermännlein die Fulda aufwärts, richtete sich am Ufer vor dem Fischerhause auf und lockte seine Frau mit seinen wundersamen Melodien wieder ins Wasser – so schnell, dass die Fischersleute sie gar nicht für ihre Dienste entlohnen konnten.
Als diese am anderen Morgen erwachten, hatten sich die Fischschuppen, die die Nixe beim Davoneilen in der Küche verloren hatte, in blanke Taler verwandelt. Da waren die Fischersleute auf einmal so wohlhabend geworden, dass sie den Armen des Dorfes etwas abgeben konnten.
Sie folgen jetzt dem R1 in Richtung Guxhagen zur nächsten Station, der jetzigen Schmiede.
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Büchenwerra und die Kilianskapelle
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Kilianskapelle am Fluss
Einer Gruppe engagierter Einwohner ist es zu verdanken, dass es jetzt nach vielen Jahren wieder eine Kirche im Ort gibt. Sie gründeten den Verein Kilianskapelle Büchenwerra, sammelten Spenden bei Festen, verkauften Kuchen und Getränke für ihr Vorhaben. 50 000 Euro trugen die Vereinsmitglieder auf diese Weise zusammen. Die restlichen Baukosten übernimmt das Förderprogramm Dorferneuerung. Eine Kapelle hatte es früher in der Dorfmitte von Büchenwerra gegeben. Da an derselben Stelle ein Neubau nicht möglich war, suchten die Vereinsmitglieder ein neues Grundstück – und fanden es am Ufer der Fulda. Die kleine Kirche steht nun inmitten der Natur - in direkter Nähe zum Fluss und zum Radweg R 1.
Der Grundstein für Kilianskapelle wurde 26. Juli 2009 in Büchenwerra gelegt.
"Nun ist er gelegt, der Grundstein für die Kilianskapelle". Das kleine Gotteshaus am Fulda-Ufer in Bücheawerra kann jetzt gebaut werden. Am Sonntagvormittag vergruben Mitglieder des Vereins Kilianskapelle während eines Festgottesdienstes den historischen Stein zusammen mit einer Zeitkapsel die Pfarrer Frithjof Trümmler vorbereitet hatte. Darin befinden sich Gegenstände, die an den Tag der Grundsteinlegung erinnern: eine Ausgabe der Melsunger Allgemeinen, das Liederblatt des Festgottesdienstes, die Chronologie der Kapellenrealisierung, das Faltblatt des Kapellenvereins und einige Münzen, denn „so eine Kapelle will finanziert werden", wie Pfarrer Tümmler sagte.
Wieso aber wird das Gotteshaus dem heiligen Kilian geweiht?
„Weil Kilian bereits vor Bonifatius die Region missionierte", erklärten Frithjof Türnmler und Bürgermeistei Edgar Slawik und der Geistliche bat im Gebet: „Herr, lass uns zu lebendigen Steinen werden jeder am richtigen Platz." Damit die neue Kapelle die kommenden Jahrhunderte überdauert wird. ''(zbg)''
Am 19. September 2010 wurde das Gotteshaus in Büchenwerra an der Fulda unter großer Beteiligung der Bevölkerung feierlich eingeweiht. Die Kilianskapelle steht auf einem Platz am Fluss der Fulda, dieser Standort an der Fulda wurde vom Verein „Kilianskapelle Büchenwerra“ bewusst gewählt direkt am Radweg R 1, ideal für Wanderer und Radfahrer, die an der Kapelle eine Rast einlegen möchten. Die Kapelle soll allen offen stehen, auch den Tausenden von Radfahrern, die jeden Sommer hier vorbei fahren.
In Büchenwerra soll der heilige Kilian, ein Wanderbischof, nach der Überlieferung bereits um 680 eine Kapelle errichtet haben, “die Kilianskapelle,” die bei der Gründung des Orts im 11. Jahrhundert zum Dorf gehörte.
Siehe auch
(http://www.kilianskapelle.de)
Die Glocke kommt ins Dorf 15.06.2014
dem Dorf eine Seele geben
Die Glocke wurde am 27. Oktober aufgehangen
die Glockenweihe war am 09. November 2014 Adventssingen am 19.12.2014
Büchenwerra
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Abseits der Straßen: B ü c h e n w e r r a ein Dorf mit alter Geschichte
von Waltari Bergmann Brief v.14.11.1965
Büchenwerra – Dorf mit alter Geschichte
Von drei Seiten umgibt die Fulda den idyllisch gelegenen kleinen Ort am Fuße der bewaldeten Quillerberge. Abseits der heutigen Bahnlinie und Bundesstraße 83, der alten Nürnberger- oder Poststraße, liegt das Dörfchen und blieb zumeist in Fehden und Kriegen von durchziehener Soldateska verschont. Heute wird diese abseitige Lage zum Vorteil: besonders zum Wochenende wird die Gemeinde, deren Gastronomie einen sehr guten Ruf genießt, aufgesucht von Menschen, die ausspannen und Ruhe genießen wollen, besonders auch aus der Großstadt Kassel. Viele Wochenendhäuser sind hier entstanden.
Vielleicht das bedeutendste historische Ereignis seit Jahrhunderten erlebte die Gemeinde im Herbst 1965: die Einweihung der Fuldabrücke. Bis dahin verband nur eine Furt, in späterer Zeit eine „Spicke“, eine alte Holzbrücke, den Ort mit seinen Gemarkungsteilen auf der linken Fuldaseite. Diese Holzbrücke wurde im Spätherbst ab- und im Frühjahr wieder aufgebaut. Damit ist auch die Brücke hinüber ins Edergebiet geschlagen, sobald auch ein weiterer großer Wunsch der Gemeinde eines Tages erfüllt wird – eine feste Straßenverbindung zur Autobahn und Ellenberg hin zu erhalten.
Es wird angenommen, das noch v o r Bonifatius, dem wir ab 723 in unserem Raume begegnen, der Hl. K i l i a n, der Apostel der Franken, im 7. Jahrhundert hier missionierte und eine Kilianskapelle gründete. Neben der Kirche auf dem Büraberg und der Albanskapelle in Gensungen hätten wir hier mindestens das 3. vorbonifatianische Gotteshaus. Sein Schicksal kennen wir kaum.
Wir wissen, dass 1256 Büchenwerra vorübergehend Wüstung war und damals Graf Gottfried v. Reichenbach als Vogt des Bistums Würzburg in dessen niederhessischen Besitztümer seine verfallene Kirche St. Kiliani in Büchenwerra, das zum Teil würzburgisches Lehen war, dem nahen Benediktinerkloster Breitenau überließ. Zu diesem Kloster, das 1113 von Graf Werner v. Hessen gegründet worden war, zählte das Dorf mit seiner Gemarkung gemeinsam mit den Orten Guxhagen und Ellenberg bis zur Säkularisation des Klosters Ende 1526 – danach blieben die Besitzverhältnisse unverändert innerhalb des landgräflich-hessischen Gerichtes Breitenau innerhalb des Amtes Melsungen.
Die erste Nennung Büchenwerras finden wir als Buhcchenenwird in einer angeblichen Urkunde von 786, die die Grenzen des Kirchspiels Grebenau festlegt. Wir wissen heute, dass diese Urkunde und damit die offizielle Erstnennung auch Büchenwerras von 1057 ist! Grebenau war 1057 Hersfelder Kirchspiel. Westlich grenzten mit Heßlar, Melgershausen und der Wüstung Stonichenrode Fritzlarer Besitztümer an, während Büchenwerra als Kilianspatrozinium Würzburgs spätestens um 800 bestanden haben muss. Die Wälder zwischen Fulda und Eder waren die Grenzen des Mainzer Stiftes Fritzlar mit seiner Taufkirche Gensungen und der Hersfelder Reichsabtei Hersfeld. Hierin waren Grebenau und Obermelsungen Patronatskirchen und Obermelsungen, Röhrenfurth, Körle, Unter- und Oberempfershausen und Grebenau waren Hersfeld gegenüber zinspflichtig. Viel älter als 1057 war natürlich die Kirchspielgrenze des Hersfelder Grebenau.
Die nächste urkundliche Nennung Büchenwerras sind 1256 (Buchenwerder), 1260 Bochenewerdere, 1307 Buchenewerde, 1352 Buchenwerde, 1390 Buchewerde in einer Urkunde des Klosters Breitenau.
Der Name kommt von Buchen = werder, d. h. von Buchen bestandener Fuldainsel. Denn einer Insel gleicht ja das von 3 Seiten von der Fulda umschlungene Dörfchen.
Auch die Landgrafschaft Hessen – Kassel hatte in B. Eigentum und Rechte. Wir kennen Urkunden, nach denen 1413 die Herren v. Elben ein Viertel des Dorfes als hessisches Lehen besaßen, ebenso u.a. 1458 – 1516. Dies Viertel fiel bei deren Aussterben 1536 an Hessen zurück.
Seit 1526-Reformation gehörte B. gänzlich zum „landgräflichen Vorwerk“, dem bisherigen Kloster Breitenau. Einen Anteil am Dorfe hatte übrigens Landgraf Ludwig I. 1439 ans Kloster Breitenau verkauft. Dieser kam nun Ende 1526 ebenfalls an Hessen zurück, eventuell auch früher: es scheint sich um einen Pfandbesitz gehandelt zu haben, den Abt Konrad v. Breitenau erhielt. Die Landgrafen lösten den Besitz und die Gerichtsbarkeit in B. wohl bald darauf wieder ein.
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